Das neue Jahr – 2016 – hat sich in die Spur gemacht und ich mit. Ein kurzes Resümee des vergangenen geht noch. Die Umstellung von der täglichen Arbeit in der Redaktion aufs Zuhausesein hat ganz gut geklappt.

Das Schreiben ist für mich die sinnvollste Ausnutzung meiner gewonnenen Freizeit. Einfach, weil ich es gern mache und denke, dass ich etwas zu erzählen habe. Zum Fitness gehen, durch den Wald joggen – alles nicht mein Ding. Das langweilt mich. Stundenlang über Rätseln brüten, habe ich auch noch nie gemocht. Ich habe mal versucht, tagsüber fernzusehen. Die Zeit war futsch, der Bildungsnutzen tendierte bis auf Ausnahmen bei „Arte “ und „3sat“ gegen Null. Ich frage mich, wie sich das Millionen Menschen (Quelle: Einschaltquoten) täglich antun können. Am Ende des Tages muss ich das Gefühl haben, etwas vollbracht zu haben. Sonst fühle ich mich unwohl.

Letztens war ich bei Schauspieler Dieter Wien. 81 ist er und hat erst vor zwei Jahren den Theatervorhang endgültig hinter sich fallen lassen. „Ich bin jetzt Hausmann und damit voll ausgefüllt“, sagt er. Nun ja, an einem großen Haus, das so alt ist wie er, mit Garten rund herum, gibt es immer was zu tun. Seit fünf Jahren ist er zudem Strohwitwer. Seine Frau, Schauspielerin Madeleine Lierck-Wien, steht als Floristin Rose in Lüneburg für die Telenova „Rote Rosen“ vor der Kamera. Die zwei sehen sich alle drei Wochen, wenn sie frei hat und nach Berlin kommen kann. Er hat sich damit arrangiert, seine Beschäftigungen gefunden. Ich habe kein Haus, nur ein Stück Beet unterm Fenster unserer Mietwohnung. Da gibt es jetzt nichts zu tun. Und ich muss mich auch nicht mit dem Alleinsein arrangieren.

Meine Freundin Walfriede Schmitt, die Schauspielerin, über die ich in meinem Blog geschrieben habe, fragte mich ein paar Wochen nach meinem 65. Geburtstag, wie mir das Rentnerdasein gefalle. Konnte ich ihr nicht beantworten, weil ich ja noch an meinem Schreibtisch in der Redaktion saß und daran auch noch keinen Gedanken verschwendet hatte. „Du wirst dich wundern, wie schwer es dir fällt, plötzlich nicht mehr in diesem Kreislauf zu stecken. In diesem Normalalltag, wo man immer gebraucht werden will. Ich habe mir bei diesem Übergang helfen lassen. Es ist nicht schlimm, wenn man nicht gebraucht wird. Wir sind das bloß so gewöhnt, verlieren den Kontakt, tasten um uns herum, ob wir nicht irgendwo ein Geländer finden.“
Brauche ich ein Geländer? Ich bin ja nicht aus der Bahn geworfen, setze auf anderem Wege fort, was ich immer gemacht habe: Treffe Menschen, prominente und weniger prominente, schreibe Geschichten über sie. Was ich aber nicht notwendigerweise zum Festhalten brauche. Rentnerdasein – das gibt es für mich nicht. Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen.
Eine Ergänzung, zugefügt im März.
Wie es aussieht, bin ich mit meinem Blog in eine sogenannte Marktlücke gestoßen. Menschen, die mit meinen Promis zu tun hatten und noch zu tun haben, animieren mich, nur nicht aufzuhören. Im Gegenteil, noch mehr daraus zu machen. Überlegungen gibt es. Das ist die wunderbare Seite der gewonnen Freizeit. Mein Blog füllt sich. Neben Schönem leider auch mit Traurigem. Mit Nachrufen auf Sonja Kehler, Stefan Lisewski. So ist aber das Leben.
Gefällt mir. Liebe Grüße Kirsten
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Liebe Bärbel Beuchler, ich lade Dich ein, vielleicht ein wenig mit mir zusammenarbeiten, in bin gerade dabei diverse Ausstellungen für mein Haus zu planen und umzusetzen
Und bin für neue Ideen immer zu haben !
http://www.altesamtshaussteinhoefel.com
LG Gabriela Behnke
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Liebe Bärbel, das was ich eben gelesen habe hat mir sehr gut gefallen. Hat mich auch berührt.
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